2016 Rheinradweg

Vorbereitung 20.03.2016

Hallo Ihr da draußen. In etwa anderthalb Monaten, werde ich am Ufer des Rheins entlang fahren, mit dem Rad.

Den Elbe-Radweg habe ich schon befahren und große Teile des R1 Europaradweges in Deutschland. 

Zum ersten Mal begleite ich meine Radtour mit einem Blog und einem Reisetagebuch.

Nun ist die bislang grösste Strecke mit etwas mehr als 880 km dran. Über 16 Tage werde ich unterwegs sein. 

Diverse Unterbrechungen dienen zur Erholung und zum kennen lernen von Land und Leuten.

In meinem Blog möchte ich, Interessierten, meine Eindrücke, Erfahrungen und Fotos von Unterwegs mitteilen.

Wenn Ihr Fragen habt oder nur einen Kommentar abgeben wollt, würde ich mich sehr freuen.

Also dann, der Countdown läuft!


Unterwegs 04.05.2016

So nun bin ich unterwegs. Start in der Heimat und mit der DB erstmal nach Berlin. Gerade schaue ich noch auf den Reichstag, vom Bahnhof aus. Der Bahnhof ist riesig. Da sollten man viel Zeit beim ersten Besuch mitbringen. Vor allem als Radfahrer. Viele Lifte, allerdings sehr klein und halten in jeder Etage, auf 4 oder 5 Ebenen.

Abenteuer DB nimmt seinen Lauf!


Erstes Ziel Xanten  05.05.2016

Das erste Ziel ist erreicht, Xanten die Römerstadt. Ein sehr schönes Fleckchen Erde. Schön geklinkerte Einfamilienhäuser, sehr saubere und gepflegte Stadt. Dies konnte man von der DB Fahrt hierher nicht sagen. In Berlin durfte ich den gesamten Hauptbahnhof kennenlernen. Angekommen im Untergeschoss auf Gleis 5. Geplanter Umstieg auf Gleis 11 im 2. Obergeschoss. Mit unpraktischen, sehr kleinen, zylindrischen Aufzügen, ging es hoch. Nur um dort festzustellen, dass der Zug ausgerechnet heute auf Gleis 5 abfährt. Also wieder zurück. Zeit drängt. Keine Zeit um am Lift zu warten, also "Wilson" (Name meines Fahrrades) samt Gepäck runtertragen. 

Am Zug angekommen, sagte der Schaffner, dass der letzte Wagen, ein Personen-Abteil-Wagen, zum Fahrradwagen umfunktioniert wird. Zu viele Räder. 

Wer bei der Bahn allerdings die Einstiegstüren zu den Fahrradabteilen entworfen hat, hatte nie selbst ein Rad. Zu schmal und viel zu hoher Einstieg. Aber die Radler helfen untereinander, dann klappts. 

Im nächsten Zug nach Duisburg stieg eine Frau mit 5 Kindern zu und sage und schreibe 18 Gepäckstücken. Sie redet fast ununterbrochen mit ihrem Sohn in einer Sprache aus dem Balkan und das fast 2 Stunden lang!!!

Auch überstanden und endlich hier. Ein Mittelalterfest begrüßt mich gleich. Lecker!!!

Nun aber erstmal erholen für die erste Etappe. 

Boah soviel Text, dass muss ich morgen etwas kürzen. 

Also bleibt neugierig!


Xanten nach Düsseldorf  06.05.2016

Duisburg - Baerl kurze Pause nach 40 km und Schiffe gucken. 

 

Am Ende der Tour wartet ein leckeres, kühles Eis auf mich!

Angekommen in Düsseldorf nach 86km. Ein herrlicher Sonnentag, ideales Radfahr-Wetter. 

Früh morgens muffelten die Feldhasen genüsslich in der Morgensonne, neben vielen Wildgänsen. Schon ein komisches Bild, wenn im Feld nur Kopf und Hals der Gänse herausschauen. 

Wind, naja wie immer meist von vorn. Warum sollte sich das auch jemals ändern. 

Egal, die herrliche Landschaft und die gepflegten Wohnhäuser und Ortschaften am Wegesrand entschädigten dafür. 

Dann fängt das Ruhrgebiet an. Durch Industriegebiete und vorbei an Containerhäfen zieht sich da der Weg. Nicht so schön anzuschauen, aber so ist der Pott. Die Beschilderung lässt an diesen Stellen sehr zu wünschen übrig. Ohne Navi hätt ich sicher viele Umwege fahren müssen. Interessant sind Hinweisschilder für meinen Radweg, welcher oft in drei verschiedene Richtungen wiesen. Hä? Das muss mir mal einer erklären. 

In Düsseldorf grüßten mich dann die Rheinwiesen. Gut besucht bei diesem Wetter. 

So nun guck ich mal ob ich hier in der Herberge was zu essen finde und dann gehe ich mal rüber in die Altstadt auf ein Alt!

Dann bis morgen und bleibt neugierig!

Die Größe des Bierglases, ist schon gewöhnungsbedürftig, für den Nicht-Rheinländer! 


Düsseldorf nach Köln 07.05.2016

Die ersten 25km auch schon geschafft. 

Köln, Zentrum der Narren. Die Fahrt betrug zwar nur 60km, aber zogen sich stellenweise ganz schön in die Länge auf kilometerlangen Geraden mit, natürlich, dem Wind von vorn. Heute ging es vorbei an vielen Industrieanlagen, Häfen und Containerterminals. Bei der Masse an Logistikzentren, sieht die Ansiedlung am Leipziger Flughafen wie ein Schi... auf der Landkarte aus. Echt riesig alles. Schiffe verkehren dutzendweise auf dem Rhein. Kein Vergleich mit den paar Elbkähnen. 

Einen Radler traf ich auf meiner gestrigen Etappe. Dieser stieg in der gleichen Herberge ab und heute kurz vor Köln trafen wir uns wieder. Ansonsten sind die Abschnitte im Industriebereich sehr ruhig. Bayerwerk Dormagen und das riesige Ford-Werk in Köln waren da die Highlights. 

Die Investition in das Fahrradnavi hat sich gelohnt. Weiterhin bleibt die Beschilderung vor allem in den Orten mangelhaft und mit den Radwanderkarten wären man da auch aufgeschmissen. Ein Hoch auf die Technik!

Bei der Einfahrt in Köln grüßte der Dom. Nach einem Schläfchen und dem Abendessen, werde ich nochmal zurück über die Hohenzollernbrücke ins Zentrum laufen. 

Also bleibt neugierig!


Ruhetag Köln 08.05.2016

Heute mal entspannen. Werde alte Schulfreunde treffen, welche mir etwas die Stadt zeigen. 

Mit Schulfreunden und ihrem lieben Schäferhund Retriever Mix eine große Runde um den Fühlinger See gedreht. Ein herrliches Fleckchen Erde in Köln. Im Freibad 2 kühle Radler Kölsch, lässt es sich bei diesem schönen Wetter aushalten. 

Zum Abend sitz ich nun im Deutzer Brauhaus. Hab ein halbes Kilo Bratwurst bestellt, mal schauen was mich da erwartet. 

Danach die Füße lang machen, denn es folgen 2 lange Tage nach Koblenz und dann nach Mainz. 

Neugierig bleiben!


Köln nach Koblenz  09.05.2020

Kurzes Päuschen um 11 Uhr in Königswinter. 45 km geschafft, bleiben noch 55km für heute. Kleiner Imbiss tat dringend Not! Unterwegs seit 07:30 Uhr. Austrinken und weiter geht`s!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Endlich angekommen am

DEUTSCHEN ECK!

Heute war eine der längsten Etappen, die ich geplant habe. Gute 104 km mit fast stetem Gegenwind, machte es auf nicht leichter. Ab den ersten 50 km musst ich dann aller 10 km ein Päuschen machen, denn der Hintern brennt schon gut und auch die Kräfte ließen nach. 

Trotz allem eine schöne Etappe. Meist in Flussnähe mit wenigen Industrieflächen. Die Beschilderung war diesmal sehr gut und gab nur ein, zwei Mal Rätsel auf. Dank Navi war es schnell gelöst. 

Landschaftlich bot sich einiges. Morgens noch blühende Rapsfelder und Nachmittags die Zeugen vergangener Zeiten. Burgen, Schlösser, die Überreste der Brücke von Remagen. Auch von der alten Bundeshauptstadt erhaschte ich Blicke auf den ehemaligen Plenarsaal, sowie die Villa Hammerschmidt und das Palais Schaumburg. 

Höhepunkt war heute, ich am Deutschen Eck zu Füssen Kaiser Wilhelms. 

Mit der Gondel ging es dann hinauf zur Festung und zum lang herbeigesehntem Ziel.

In diesem Sinn, bleibt neugierig!


Koblenz nach Mainz 10.05.2016

Die Loreley habe ich nicht sitzen gesehen, aber da oben irgendwo soll sie sein. 

Nach 55 km gönn ich mir mal ein Radler und dem Hintern eine kurze Pause. 

Öffentlicher Waschsalon, Premiere für mich.

Wieder 104 km geschafft. Heut war es nicht so warm, da lief es auch gleich besser. Die Radwege waren Spitze. Asphalt und gut gepflasterte Wege, ideal um zügig voranzukommen. Die Beschilderung bis Mainz auch absolut top. In Mainz, naja an den wichtigen Punkten fehlt hier und da mal ein Pfeil. 

Gefährlicher dafür ist die allgemeine Wegführung nach Mainz rein. Entlang einer 6 spurigen Straße mit jeder Menge Industrieflächen mit vielen Ein- und Ausfahrten, Baustellen auf dem Weg und Straßeneinmündungen. Selbst mit Licht und Leuchtjacke wird man schnell übersehen. Aber im Endeffekt zuckten sie immer zurück, denn die Beule, wenn ich aufschlage, wollten sie dann wohl doch nicht haben!  Nee ganz so schlimm war es auch nicht, aber träumen und rum gucken war da nicht. 

Die Strecke insgesamt war sehr schön. Hinter jeder Ecke kam ein neues wunderschönes Städtchen und Burg zum Vorschein. Für alle die darauf stehen, ein Eldorado der mittelalterlichen Geschichte. Spontan fallen mir die Orte Oberwesel und Rheins ein, mit Ihren alten, historischen Häusern. Alles liebevoll gepflegt. Wunderschön anzusehen. 

Der Wind war heute nicht so entscheidend, endlich mal. Die Sonne hatte auch Seltenheitswert. Meist tröpfelte es, mal mehr und mal weniger, vor sich hin. Ich empfand es nicht als störend und so blieb die Regenkleidung auch noch im Koffer. 

Nun noch etwas Nacharbeit, alles mal durchwaschen in einem öffentlichen Waschsalon. Premiere für mich. Klappte nicht gleich, aber jetzt rumpelt die Maschine. 

Morgen Ruhetag und alte Freunde treffen. Muskelkater zeigt sich auch ein wenig erstmals und das Sitzfleisch hat auch dringend Ruhe nötig. 

Also bis dann und bleibt neugierig. 


Ruhetag Mainz 11.05.2016

Heute nur relaxt und entspannt. Jetzt nach Wiesbaden gefahren zum essen mit sehr guten Freunden. 


Mainz nach Mannheim 12.05.2016

Hallo Ihr treuen Leser und ein Gruß aus Mannheim. 92 km waren es heute. Ich konnte um 7:30 Uhr starten und war dann auch schon 14:30 Uhr am Ziel. Zu sehen gab es anfangs herrliche Weinberge und schöne Städte wie Nierstein und Oppenheim. Aufgrund von Baumaßnahmen wurde der Weg von Oppenheim etwa für 10 km verlegt, war aber gut ausgeschildert. Meiste Zeit ging es am Deich entlang auf gut asphaltierten Wegen. 

In Worms wurde die Navigation wieder etwas spannender, da Ausschilderung, Karten und Navi kein einheitliches Bild zeigen. Da hab ich dem Instinkt vertraut und es passte auch. 

Bei einem kleinen Imbiss, in der Nähe eines der vielen BASF Werke auf dem heutigen Wege, stärkte ich kurz und durfte das neu angeschaffte Gästebuch "entjungfern" mit dem ersten Eintrag. Lecker Bio Burger mit Kartoffelspalten, empfehlenswert. 

Mannheim ist keine einfache Stadt als Radfahrer. Witzig angelegtes Zentrum in vielen kleinen Quadraten, aber auch unübersichtlich und gefährlich. Nach den ganzen BASF Anlagen ( siehe Fotos) hab ich auch ein wunderschönes Gebäude gesehen und durchfahren, die Universität. Leider konnte ich kein Foto machen, da es glücklicherweise erst kurz vor dem Ziel anfing zu regnen. 

Wetter war ideal zum fahren. Angenehme Temperatur und gelegentlich Sonnenschein. 

In diesem Sinne bleibt neugierig!


Mannheim nach Karlsruhe 13.05.2016

Es war einmal Freitag der 13. im Mai des Jahres 2016. Der Tag begann völlig mit gutem Frühstück und um 07:30 Uhr los. Nach 20 km begann der Tagesregen, welche bis kurz vor Ende der Etappe andauern sollte. Na ok, sowas musste ja auch mal sein, denn immer nur Sonne wäre in der ganzen zeit auch zuviel des Guten. Also Regensachen raus und angelegt. Störte nicht weiter, also weiter ging es.

Dann kam das erste technische Problem der Tour, das Fahrradnavi (lt. Hersteller auch im Regen funktioniert) verkraftete den Regen offen nicht. Es zog Feuchtigkeit ins Display, bis der Touchscreen und auch die separaten Bedienknöpfe keine Reaktion mehr zeigten. Schei...! Gerade dieses Gerät machte das orientieren in den Städten oder auf schlecht beschilderten Strecken um vieles leichter. Ok, muss nun mein Handy mit den Radkarten herhalten.

Das war es schon an Pech heut? Neiiiiiin! Denn wie sich herausstellte werden in einem langen Abschnitt die Deiche umgebaut, saniert, was auch immer. Nur wurde vergessen dafür eine Umfahrung auszuschildern. Da stand ich nun vor so einem neuen Ding. Zurück war zu lang, daher versuchen am Rand der Baustelle entlang zu eiern und zu schieben. Ein Fehler wie sich herausstellte. 

Der Boden bestand aus Lehm und bei dem Regen, naja den Rest könnt Ihr euch denken. Tapfer kämpfte ich mich einige hundert Meter so durch bis sich eine Baustellenstrasse auftat. Die Räder drehten sich kaum noch, weil der Lehm sich an den Bremsen und Schutzblechen festsetzt und verkeilte. Notdürftig entfernte ich die großen Partikel um weiterfahren zu können. Jede Pfütze die kam, nahm ich mit um alles abzuspülen. Ich erreichte dann tatsächlich eine asphaltierte Strasse.

Nun stellte sich die Frage, wie den Weg wiederfinden. Handyortung und etwas improvisieren half mir auch diese Hürde zu nehmen auf Kosten etlicher Zeit und Zusatzkilometer. Dabei erreichte ich die Autofähre nach Leimersheim. Ich schob meinen Wilson auf den Kahn und da beäugte mich, im strömendem Regen der Matrose. Sagte dann das es ja Mist ist, daß ich soviel Dreck hinterlasse, wo er doch gerade geschrubbt hatte. Durch den Regen und den feuchten Boden auf dem Deck, löste sich natürlich die ganze Zeit der Lehm. Er meinte ich soll doch bitte an der einen Stelle stehenbleiben wo ich jetzt stand und beim anlegen das Rad nicht schieben, sondern runterfahren soll um keine weiteren Spuren zu hinterlassen. So ist der sparsame Schwabe, keine Arbeit zuviel machen. Weil ich so erledigt war von der vorangegangen Tortur, hatte ich auch keine Lust auf tiefgründige Diskussionen. Abhaken weiterfahren.

Dann noch einmal quer durch Karlsruhe, auch nicht ganz ohne mit einigen zu erklimmenden Brücken, Radwege auf der Fahrbahn und fehlender Beschilderung. Aber ich habe die Herberge gefunden. Nicht mehr ganz frisch das Gebäude, aber mit Waschmaschine und Trockner um den Dreck des Tages abzuwaschen.

Die grösste Entschädigung für diese Strapazen war das Abendessen, Lasagne! 

Wäsche ist wieder sauber und trocken und Wilson (mein Fahrrad) vom gröbsten befreit. Ich wollt ja noch zu einer SB Waschbox für Autos fahren um einmal mit dem Kärcher drauf zuhalten, allerdings wäscht hier in Karlsruhe niemand sein Auto von Hand in solchen Boxen. Totale Fehlanzeige. Mal schauen ob sich in den nächsten Tagen noch etwas ergibt, sonst muss der gute Wilson bis zu Schluss so aussehen.  :-(

So nun reicht aber das gemecker! 106 km geschafft und Haken gemacht an diese Etappe, leider ohne Fotos, wegen dem Regen!

Also bleibt neugierig!


Karlsruhe nach Kehl am Rhein 14.05.2016

Es ist 12:00 Uhr, zwei leckere Bockwürste verdrückt und schon 65 km geschafft. Hier in Rheinau endlich eine SB Waschbox an der Tankstelle gefunden. Da kann ich mein treues Streitross Wilson endlich säubern!

Tagesbericht folgt. 

Kreativität war heute gefragt. Der Tag begann wieder völlig entspannt, allerdings noch immer mit einem eingematschtem Fahrrad. 

Karlsruhe lag noch im Tiefschlaf als ich quer durch die Stadt radelte. Auch hier waren die "Stadthasen" im Park noch unterwegs. Angekommen auf dem Radweg nach 30 min. Da bemerkte ich, wie auch schon gestern, der Rhein hat deutlich Hochwasser. Gestern fehlten teilweise auf den Rheinwiesen nur ein halber Meter bis zum überschwemmen. Nach dem gestrigen Regen hatte sich die Situation nicht geändert. Auf dem Radweg, welcher auf dem Deich entlangführte war deutlich der hohe Wasserstand zu erkennen, bis an den Deich ran. Teilweise war der Radweg gesperrt, teilweise nicht. Da die Wegführung an dieser Stelle immer wieder in Ufernähe verlaufen sollte, entschied ich, bei Kilometer 30, meine Route weiter ins Hinterland zu verlegen. 

Die Entscheidung war goldrichtig, denn der Weg auf dem Deich war lehmig und mit vielen Pfützen gespickt. Ab Kilometer 40, war wieder Regenvollschutz angesagt für diverse kräftige Regenschauer. Vorgesagt war trockenes Wetter, naja.

Die Radwege in den Orten hier, vor allem an den Landstraßen sind hervorragend. Daher fuhr es sich sehr gut und unkompliziert. Die Karten waren dafür nur bedingt einsetzbar. Mit Handy navigierte es sich aber sehr gut. Kleine Baustelle auf meinem Weg konnte ich mit Hilfe von Bewohnern der Ortschaft Hügelsheim schneller umfahren, Dank nach Hügelsheim.

Nach 83 km habe ich mein Hotel erreicht. Endlich mal ein Zimmer für mich allein, ein Fernseher und funktionierendem WLan. Zum essen ein großes goldenes M genau vor der Haustür. Herrlich!

Morgen will ich mal nach Straßburg gehen, zum Münster. Etwas Kultur und Fotos machen. Auch einen Blick von der Europabrücke auf den Rhein werfen und die Strategie für die kommenden Tage daraufhin festlegen.

Bis demnächst und bleibt neugierig!

 

Nachtrag

Pegel des Rheins heute 3 m über Normal.


Ruhetag Strasbourg  15.05.2016

Welch wunderschöne Altstadt Strasbourg hat. So viele Strassen, Brücken und Plätze, die alle zum verweilen einladen. Gemütlich wo immer man hinkommt. Herrliche Bauwerke und Häuser. 

Das Highlight ist das Münster, welch imposantes Bauwerk. Innen wie außen ein unglaubliches Bauwerk mit vielen Höhepunkten im Inneren.

Schwer zu begreifen und wiederzugeben, muss man einfach gesehen haben. Ich kann es jedem nur empfehlen. Von Kehl mit Bus und Tram sehr problemlos zu erreichen.

In einem urigen Restaurant stärkte ich mich mit Wein und Flammkuchen. Lecker!

Der Tag ging schnell rum, aber für diese Stadt bräuchte man mehrere Tage.

Jetzt heißt es nochmal entspannen, für morgen neue Route planen und wieder Sachen packen.

Bleibt weiter neugierig!


Kehl am Rhein nach Breisach  16.05.2016

77 km waren das heut, Minietappe im Gegensatz zu den anderen Tagen. Naja der Hintern sagt da was anderes.  ;-)

Früh versuchte ich mich nochmal auf dem Rheinradweg aber nach 10 km war auch schon wieder Schluss, Umleitung wegen Flutung des Bereiches durch Hochwasser. Die Ausschilderung ist vorbildlich gewesen. Damit ich nicht immerwieder zwischen Deich und Strasse hin und her pendeln musste entschied ich mich dauerhaft auf die Strasse ausweichen, etwas abseits vom Deich.

Das Wetter begann sehr bedeckt mit vielen Wolken und sehr kühl. Deshalb schlüpfte ich von Anfang an in meinen Regenvollschutz, Schutz vor Regen und vor Kälte. Der sehr frische Südwind kam, wie sollte anders sein, die ganze Zeit von vorn.

Ab und an, wenn die Strasse dem Deich nahe kam, schaute ich ob der Weg nicht doch fahrbar war. Einige Passanten hatten gute Ideen, wie ich auf dem kürzesten Weg die Sperrungen umfahren könne. Bis kurz etwa 10 km vor dem Ziel blieb es bei der Ausweichroute. Dann bog ich nochmal zum Rhein ab und siehe da, freie Fahrt. Das Wasser steht sehr hoch am Deich, denke 4m bis zur Deichkrone. Aber auch hinterm Damm fühlten sich Gräben und Gewässer sehr stark. Allerdings durch diverse Wehre und Staustufen ist die Hochwasserlage etwas kontrollierbarer. Niemand verfällt hier in Panik oder fuchtelt mit der Kelle rum um alles abzusperren. Würde das Elbwasser so hoch stehen, wäre an ein befahren des Deiches nicht mehr zu denken. Rehe und Hasen gucken mir am Morgen beim fahren zu. Sonst ist, wie auch schon auf der letzten Etappe, die Zahl der Langstreckenradfahrer sehr, sehr gering. Ja, ja, gibt nicht soviele Bekloppte wie mich, höre ich Euch denken. Mir doch egal!  ;-)

Am Europapark Rust fuhr ich auch vorbei oder durch, war schwer auszumachen. Bei dem Wetter und der Uhrzeit, wo ich dort vorbeikam, herrschte nur wenig Betrieb.

Breisach ist ein schönes kleines Städtchen. 4 sehr grosse Hotelschiffe lagen vor Anker. Die waren alle ausgeschwärmt, die meisten hoch zum Münster. Da machte ich dann auch hin. Kein Vergleich mit dem Münster in Strasbourg, aber trotzdem sehr schön, mit einem wunderschönem, geschnitztem Altarbild. 

Vom Münsterberg hatte ich einen weiten Blick nach Frankreich in die Vogesen und auf der anderen Seite in den Schwarzwald. Bedeckt und grau aber trotzdem herrlich.

So gleich gibt es Abendessen, Nudelauflauf lecker!

Bleibt weiter neugierig!


Breisach nach Lörrach 17.05.2016

Heute mal wieder eine schnelle Etappe mit 65 km. Kein Regen heute und viel Sonne. Sehr positiv. 

Der Weg machte auch keine Probleme. Einfache Führung und Ausschilderrung. Fast ausschliesslich auf der Dammkrone unterwegs durch die schattigen Rheinwälder. Dadurch wurde der Weg allerdings sehr monoton und eintönig. Sehr naturnah aber nicht sehr interessant. Dazu kamen noch viele kilometerlange Geraden. Interessant wurde es erst kurz vor Ende mit den Isteiner Schwellen. Stromschnellen mitten im Rhein (siehe Foto). 

Durch Weihl am Rhein bis hinauf zur Herberge war es nochmal eine Herausforderung. 

Sonst gibt nix weiter heute. Morgen geht es hinein nach Basel, Sightseeing. Mal gucken wie die Stadt ausschaut. 

In diesem Sinne bleibt neugierig!


Ruhetag Basel 18.05.2016

Mmmh... mir wurde zugetragen, dass morgen das Europa League Finale in Basel stattfindet. Da ist die Stadt im Ausnahmezustand. Da sollte ich es mit meiner Anwesenheit nicht noch verschlimmern. Wie der öffentliche Nahverkehr dann noch funktioniert, weiß auch niemand. Wäre schlecht für mich wenn das nicht klappt. 

Schade eigentlich!

Dann habe ich mich doch getraut und nicht bereut. Schon Vormittag füllte sich die Stadt mit Liverpooler Fans. Ich habe mich optisch etwas angepasst. Viele Lokale waren dann auch schon mit roten Fahnen und Transparenten des FC Liverpool geschmückt. 2 Plätze habe ich gesehen mit großen Videoleinwänden. Die Plätze waren dann Mittags schon sehr voll mit einer irren Stimmung. Was wird das erst heute Abend. 

Die wunderschöne historische Altstadt war aber auch noch zu erkennen. Das Rathaus und das Münster ragen da besonders heraus. 

Der Nahverkehr klappt auch wunderbar. Mit einem Tagesticket von 8 € den ganzen Tag in Basel fahren und auch Lörrach in Deutschland. 

So nun bin ich auf dem Rückweg bevor die Stadt noch voller wird. Gucken ob ich in der Herberge einen Fernseher finde für heut Abend. 

Noch zwei längere Etappen und dann übernachte ich oberhalb des Rheinfalls. 

Bis morgen und neugierig bleiben. 

BASEL DANN DOCH - EIN ROTER HEXENKESSEL


Lörrach nach Hohentengen am Hochrhein 19.05.2016

Heute 90 km abgespult, bei regnerischem und grauem Wetter. Der Weg war wieder Mal sehr abwechslungsreich. Ortschaften, Inseln, Wäldchen und Felder. Immer die Schweiz und den Rhein im Blick. Interessante Orte waren Bad Säckingen und Rheinfelden. Der Regen ließ auch früh nicht lange auf sich warten, aber es schüttete nicht besonders stark. Bei der nächsten Regenfront die ich kommen sah im Rücken, tat sich ein Imbiss, an einem Minigolfplatz, auf. Überdacht und damit perfekt zum abwarten des Regengusses der sehr heftig ausfiel. Nach Radler und Schnitzel war der Regen weiter gezogen und ich setzte die Fahrt fort. Auch auf diesem Abschnitt gab es wieder kleine Stellen, wo Karten und Ausschilderungen nicht einig waren, die Schilder fehlten und Baustellen den Weg versperrten. Alles halb so wild. Allerdings die knackigen Anstiege hatten es in sich. Teilweise nur zu Fuß und schieben zu bewältigen. Den Routenersteller hätte ich gern mal nach dem Sinn dieser nicht aufgelisteten Anstiege gefragt. Entschädigt haben dafür zahlreiche rasante Abfahrten. Übertreiben sollte man es auf den nassen Wegen dann aber auch nicht.

Die Unterkunft ist Klasse. Habe sogar eigene Terrasse mit Blick über den Rhein. Herrlich! 

Der Wirt zeigte mir auch gleich auf der Schweizer Seite, versteckte Bunkeranlagen. Die haben wohl noch Angst vor uns? ;-)

Zur Zeit könnten wir die Schweiz nur mit Flüchtlingen überfluten.  :-)))  Ist und bleibt eben die Alpenfestung. 

Morgen wird es ein entspannter Tag mit ca. 40 km. Deshalb gönnte ich mir gerade in der Ratsstube ein Wiener Schnitzel, lecker mit Preiselbeeren.

Das Ende naht, das Wetter wird rechtzeitig besser um den Rheinfall im besten Licht zu fotografieren.

Dann bis morgen und neugierig bleiben!


Hohentengen nach Dachsen/Schaffhausen (CH) 20.05.2016

Nach nur 25 km heute bin ich am Ziel meiner Reise angekommen, die reißenden Fälle am Rhein!

Ist schon ein schönes Fleckchen hier am Rheinfall. 

Der Tag begann ungewöhnlich sonnig. Früh ließ ich mir besonders viel Zeit und startete die letzte Etappe erst gegen 9 Uhr. Kleine Dörfer und Felder kennzeichneten den Weg. Gemütlich tritt ich in die Pedale und wechselte mehrfach das Land von Deutschland in die Schweiz und umgekehrt. Trotz der Kürze der Etappe, verlangte der Radweg nochmal alles. Sehr kräftige, lang Anstiege aber auch rasante Abfahrten mit 40 km/h. Träumen und Hans guck in die Luft ging da nicht. 

Am Ziel angekommen begrüsste mich der junge Herbergsleiter Andi und es ging von da an nur noch per Du. Einchecken ist erst nachmittags möglich, daher Gepäck und Fahrrad gesichert und die Touristenrunde gedreht. Eine Bootsfahrt mit Audioführung um den Rheinfall habe ich mir da auch gegönnt. Eine kleine Runde noch zu Fuß um den Wasserfall und wieder am Schloss angekommen. Da findet gerade auch noch eine Hochzeit statt. Da schau ich mal zu und genieße die Sonne. Der Andi wollt nachher noch ein Bier mit mir trinken. Na dann, neugierig bleiben. 


Rückfahrt mit dem Nachtzug über Zürich nach Hause 21.05.2016

Nach insgesamt 881 km auf dem Rad bin ich heute mit der Bahn und meinem treuen Begleiter „Wilson“ (Fahrrad) früh nach Zürich gefahren. Da mein Zug erst 19:42 Uhr fährt, erkunde ich noch etwas Zürich. 

Das Wetter dazu ist Spitze. Sonne pur mit einem schönem, angenehmen Wind. Gepäck ist am Bahnhof im Schließfach verstaut. Kaum aus dem Bahnhof raus, bezweifel ich, dass ich viel Rad fahren werde, eher schieben. Viel Verkehr. 

Fahren und schieben bilden einen Mix. 

Die Stadt selbst wirkt trotzdem sehr, sehr schön. Herrliche alte Fassaden und Gebäude in sehr gepflegtem Zustand. 

Nach einigen Fotostops, öffnet sich vor mir der Blick auf den Zürichsee, wunderschön. Im Hintergrund die schneebedeckten Alpen. Welch ein Panorama. Hier Sonne und Menschen in Badesachen am Strand und nebenan Berge, Eis und Schnee. Fast schon unwirklich. 

Mit einem Schiff hab ich dann auch noch eine Runde gedreht. 

Nun noch etwas Seele baumeln lassen, die herrliche Landschaft bewundern und den brüllenden Motoren der Autos lauschen, welche hier zu Dutzenden vorbeidonnern. Die Ferrari, Porsche, Maserati etc. Dichte ist schon enorm. Jeder will zeigen was er hat und lässt es auch hören. Klingt und schaut auch nach verdammt teurem Show-fahren aus. 

Also dann neugierig bleiben!

Fahrrad im Zug verstaut, Bett gemacht! Nächster Halt Bitterfeld!

Ende Radtour am Rhein 2016

Ich bin wohlbehalten wieder daheim angekommen. 

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