2017 Kleinwalsertal

03.07.2017 Um das Walmendinger Horn

Die erste Tour dieses Urlaubs, sollte zum Eingewöhnen sein. Wie gesagt sollte. Aber der Reihe nach.

Mit dem kostenlosen Walserbus ging es zu unserem Ausgangspunkt, dem Gasthof Auenhütte. Das erste Ziel ist Melköde. Bei bedecktem Himmel, ein paar kurzen Schauern. Moderat geht es über einen gut befestigten Fahrweg sehr langsam aufwärts. Hinein in das Tal geht der Weg, vorbei an einer Moorwiese zur Melköde. Der Blick in das Tal ist wunderschön. Über der Alm Melköde erstreckt sich ein rauschender Wasserfall. Eingekreist wird das Tal von 3 Seiten mit hohen Bergen und ihren grünen Hängen. Kuhgebimmel von jeder Seite, das ist Alpenidylle.

Auf der kleinen Alm gönnen wir uns ein leckeres, frisches Glas Milch. Der "Hüttenhund" übernahm die Gästeanimation. Er legte einen Stein vor einem ab und nun sollte man diesen wegwerfen und er holt ihn zurück. Lustiges Spiel, aber er findet leider kein Ende. Aber glücklicherweise kommen immer wieder neue Gäste und dann müssen diese dran glauben. 

Weiter gehts. Nun wird es steiler auf einem Bergwanderweg. Sehr gut begehbar mit Schotter, Wurzeln und lehmhaltigem Boden. Da begannen wir auch an zu schnaufen. Tempo anpassen und gleichmäßig weitergehen, bis die Schwarzwasserhütte in Sicht kommt. Einkehr zu einer Suppe mit Wiener Würstchen zur Stärkung.

Ein Blick ergibt sich, in das tieferliegende Tal, als auch auf die umliegenden Berge. Traumhaft.

Das war das eigentliche Tagesziel. Ca. 380 Höhenmeter hatten wir geschafft und 5,5km Strecke. Nun wieder absteigen über die gleiche Strecke war geplant. Da wir auch wieder Stempel sammeln, um die Wandernadel des Kleinwalsertales zu erhalten, kam uns die doch über die Ochsenhof Scharte zur nächsten Stempel-Alm zu wandern. Wie es immer ist, wir planen und machen es spontan dann doch anders.

Als weiter, nochmal etwa 200 Höhenmeter. Der Weg wurde streckweise noch steiler. Ohne Bäume, aber sehr viel Wiesen und Sträuchern, gibt es immer einen fantastischen Blick in das Tal. 

Auf der Scharte angekommen, ist der Blick frei auf den höchsten Berg des Tales, den Widderstein mit kleinen Schneefeldern. Kurz noch höher geschaut zu den Ochsenhofer Köpfen, aber das ist heute nicht noch drin.

Dann auf zum Abstieg. Mit unserem Händchen für abenteuerliche Weg hatten wir mit diesem Abstieg, wie so oft einen Volltreffer gelandet. Der Weg ist durch Gebirgsbäche und Regenfälle kaum zu erkennen und auch schwierig zu begehen. Sehr kraftraubend, der Abstieg. Vorbei an kleinen Alpen, über bewirtschaftete Wiesen. Matschige Wiesen erschweren den weiteren Abstieg. Auch das ein oder andere Rindvieh liegt auf dem Weg, aber machen bereitwillig Platz. 

So langsam schwinden die Kräfte. Wir kämpfen uns über den schwierigen Weg und moderate Waldpassagen nach Baad hinunter. Nach 6,5h und 12,6km saßen wir erschöpft nach unserer "Eingewöhnungstour" an der Haltestelle.

Erholen und die nächste Tour "planen"! 


04.07.2017 Breitachklamm

Nach der gestrigen langen Tour haben wir uns für eine leichte Etappe entschieden. 

Bei wunderschönem Wetter starten wir mit dem Bus in Richtung Schwende, Gasthof Bergblick. Von dort absteigen zur Breitach und dem Fahrweg zur Klamm folgen. Kurzfristig erhielten wir Begleitung durch Schmetterlinge. 

Die Klamm ist atemberaubend. Da wird einem Gewahr, was Wasser für Kräfte hat. Gut besucht ist die Klamm, aber an einigen Stellen nichts für grosse Menschen. Viele Fotomotive ergaben sich mit jedem Schritt, einfach schön.

Auf der Karte sind in einem Bereich etwas wirre GPS-Aufzeichnung. Selbst dieses Signal reicht nicht bis hinunter, vorbei an den riesigen Felshängen.

Wir sind einmal hin und dann wieder zurück gelaufen bis zum Abzweig hinauf zur Walserschwanz. Ein kurzem, aber knackiger Aufstieg zum Grenzgasthof. Da stiegen wir wieder in Bus nach Hause ein.


05.07.2017 Sonnenaufgang Walmendinger Horn

Für mich war die Nacht um 04:00 Uhr zu Ende, denn ich wollte einen Sonnenaufgang über den Bergen erleben. Auf dem Walmendinger Horn wurde dies heute möglich gemacht, mit zugehörigem Berggottesdienst.

Die erste Bahn zur Bergstation ging um 05:00 Uhr. Etwa 25 Personen waren auch an dieser ersten Gondel. Tolle Stimmung in der Bahn. Dämmrig kommt der Gipfel allmählich in Sicht. 

Der Pfarrer in der Gondel erzählte noch kurz vor der Ankunft, wo der Gottesdienst stattfindet. Die meisten Fahrgäste gingen aber erstmal den kurzen Anstieg zum Gipfel hinauf. Als 4. erreichte ich an diesem Tage das Gipfelkreuz. Ein herrlicher Rundblick bot sich allen. Das Morgenrot zeigt sich schon am Gebirgsrand, wo gegen 05:30 Uhr die Sonne auftauchen soll. Ich stellte die Actioncam auf einen Pfosten und ließ alles aufnehmen. Zusätzlich noch die normale Kamera zur Hand und die einzelnen Aufgangsphasen dokumentiert. Es wurden immer mehr Besucher auf dem Gipfel. 

Ein wunderschönes Erlebnis und besonderes Schauspiel bei wolkenlosem Himmel. 

Das anvisierte Frühstück im Berggasthof habe ich kurzfristig abgesagt und statt mit der Gondel wieder hinunterzufahren, entschied mich den Weg bergab zu laufen. Anfangs steiler, steiniger aber sehr gut begehbarer Weg. Durch Wald und Wiese ging es stetig bergab. Sehr abwechslungsreicher guter Weg begleitet von lautem Vogelgesang. Ein herrlicher Start in den Tag.

2. Teil Zur Innere Kuhgehrenalpe

Für den restlichen Tag haben wir uns für eine Tour direkt von unserer Haustür aus entschieden zur Innerkuhgehrenalpe. 

Zuerst geht es über die Straße Richtung Höfle. Auf einem Fahrweg geht es stetig ansteigend weiter zur Wiesalpe. Von da an wird der Weg anspruchsvoller. Durch Wald und Wiese geht es im Steilen zick zack auf schmalen Weg aufwärts. Da kamen wir ordentlich ins Schwitzen. Nach ca. 400 Höhenmeter von der Wiesalpe an und einer Stunde erreichten wir unser Ziel. 

Mittlerweile brennt die Sonne bei wolkenlosem Himmel ganz gewaltig. Im Schatten geniessen wir frische Milch und einen kleinen Imbiss.

Nach dieser Stärkung und einer ausgiebigen Fotosession geht es wieder wieder bergab in Richtung Brandalpe. Pferdefliegen plagten uns bei diesem Abstieg und die immer schlechter werdenden Wegqualität. Der Regen hat sehr viel Geröll freigelegt und der Boden sehr rutschig gemacht. Im Wald trocknet die Feuchtigkeit schlecht weg und auf den Wiesen sind die Wege ausgespült. 

Nach viel Anstrengung und einigen Insektenstichen erreichten wir die Bushaltestelle für die Heimfahrt.


06.07.2017 Zur Stutzalpe

Heute haben wirklich mal eine ruhige Tour gemacht unterhalb des Walmendinger Horns. Mit der Zafernabahn, einem Sessellift, ging es zuerst bis zur Sonnalpe. Von da an ging es zu Fuß weiter über einen guten schottrigen Fahrweg. Mit leichten An- und Abstiegen geht es voran bis zur Maxhütte. Eine wunderschöne und witzig angelegte Hütte. Hinter einem kleinen Vorhang wird eine Schlossbesichtigung angekündigt. Es versteckt sich ein mechanisches, altes Schloß hinter dem Vorhang. Auch der Wegweiser ist auch witzig gemacht.

Über eine Wiese geht es weiter zur Bühlalpe. Die Sonne brennt auch heute wieder unerträglich vom Himmel. Deshalb kehrten wir in der Stutzalpe ein. Frische, kalte Milch und Quark mit Waldbeeren gönnten wir uns dort auf einer schattigen Bank mit freiem Blick auf den Bärenkopf. Das Haus der Alpe ist über 100 Jahre alt. Das strahlt auch einen ganz besonderen Charme.

Weiter geht es bergab zum Panoramaweg des Tales über den Erlenboden zurück zu unserer Unterkunft.


07.07.2017 Ruhetag Fahrt zum Nebelhorn

Erholung ist noch immer in der schwül, warmen Luft angesagt. Auch den Kühlschrank auffüllen und das Auto tanken. Nebenbei machen wir noch einen Abstecher zum Nebelhorn.

Nach zweimaligem umsteigen erreichen wir den Gipfel. Nagelneue Terrasse und Gastronomie erwarten uns und einen Galerieweg über den Hang hinaus auf Lichtgitterrosten. Ein weiter Blick 360 Grad bietet sich uns. Wahnsinnsblick. 

Da es auch sehr gut besucht ist, entscheiden wir uns auch schon bald wieder in das Tal hinunterzufahren. Auf der Talfahrt sind auch herrlich nah die Schattenbergschanzen zu erkennen.

Nun nach Hause und Kräfte sammeln für unsere geplante Mammut-Tour morgen.


08.07.2017 Um die Widdersteine

Zu unserer Tour starteten wir gegen 8:30 Uhr. Zunächst auf einem breiten Fahrweg geht es aufwärts. Allein sind wir um diese Zeit nicht. Viele sind offenbar auf der gleichen oder ähnlichen Tour unterwegs wie wir. Sogar Läufer, welche den Berg hinauf gejoggt sind. Verrückte!

Allmählich kam die Sonne deutlicher zum Vorschein. Es wurde wärmer. Vor allem der Abschnitt durch den Wald wurde sehr anstrengend. Die Luft stand zwischen den Bäumen und es war sehr schwül. Da lief der Schweiß in Strömen. Glücklicherweise ging dieser Abschnitt auch irgendwann zu Ende und das Gelände wurde offener. Aus Wald wurde Gesträuch und Wiese. Der Blick ist frei in das Tal zurück und auf unseren Weg vor uns. Der Anstieg ging weiter über schottrige, lehmige Bergpfade. Der frische Wind tat gut, denn der Aufstieg war noch immer anstrengend und schweißtreibend. 

Die Anstrengung endete vorerst, als wir den Hochalppass erreichten. Weiter ging es mit Blick auf den Widderstein gerichtet über den Seekopf, Richtung Widdersteinhütte. Alles ging trotz der Überwindung von mehr als 800 Höhenmeter schneller als erwartet. In der Hütte angekommen stärkten wir uns mit Suppe und Radler.

Ausgeruht machten wir uns auf den Rückweg über das Gemstal. Der Weg war ebenfalls sehr steil und teilweise mit sehr viel losem Schotter. Das machte den Abstieg auch nicht besonders leicht. Auch hier, im Schatten des Berges stand die Luft zwischen den Sträuchern und wirkte sehr stickig. Aber auch diese Strecke hatte bald ein Ende. Eine weitere Alm lud noch einmal zum Verweilen ein. Die Kühe standen zwar im Weg, aber friedlich ließen sie uns vorbei. Ein Glas frische, kalte Milch stärkte uns für den Rest des Weges. Das war wieder ein angenehmer Fahrweg bis zur Bushaltestelle. Zwei Stationen bis fast vor die Haustür. Endlich zu Hause nach fast 8h Wanderung. Kaum auf dem Zimmer begann es zu regnen. Perfektes Timing!


10.07.2017 Zur Söllereck Bergstation

Nach einem Ruhetag haben wir witterungsbedingt eine kleine Tour zur Söllereck Bergstation. Mit dem Bus ging es zum Ausgangspunkt nach Unterwestegg. Auf Fahrwegen geht es gemächlich bergauf. Kurze steile Stücke haben es trotzdem in sich. Ein Blick in den Eingang in das Kleinwalsertales bietet sich, sobald wir die bewirtschafteten Wiesen betreten. An einigen Bergspitzen hängen die Wolken sehr tief und hüllen diese ein. Wir verlassen Österreich etwa 500m vor dem Ziel. Nach etwas mehr als 2,5h und einer Milchpause auf einer Alm erreichen wir die Seilbahnstation und fahren in das Tal. Zu Fuss geht es nochmal für eine halbe Stunde in Richtung Österreich zur Bushaltestelle.

Kurz nach dem wir zu Haus sind regnet es wieder in Strömen.


11.07.2017 Zum Fellhorn

Heute haben wir uns zuerst in die Kanzelwandbahn gesetzt und sind zur Bergstation gefahren. Dort angekommen nehmen wir erstmal einen Rundumblick. Vereinzelte Wolken hingen zwischen den Bergen aber ließen trotzdem die Augen weit blicken, herrlich!

Wir wollten die Umgebung bis hinüber zum Fellhorn erkunden. Wir gehen zuerst hinüber zur Roten Wand. Über einen Gebirgsgrad, mit rechts und links steil abfallenden Hängen, ging es zum Aussichtspunkt. Von dort geht es über einen sehr guten Weg abwärts zum Speichersee, um dann wieder steil bergan zu gehen bis zum Gipfelkreuz des Fellhorns. Es zog sich sehr in die Länge und auch die Anzahl der Besucher machte es nicht leichter. Die Aussicht entschädigte für die kurze Strapaze. 

Nach einer kurzen Erholung und einigen Fotos machten wir uns wieder auf den Rückweg. Erst abwärts bis zum See und dann über einen Fahrweg wieder zur Kanzelwand Bergstation. Dieser zog sich sehr zäh in die Länge. 

Im Panoramarestaurant der Bergstation stärkten wir uns und beobachten Kletterer an der Kanzelwand. Damit war unser heutiger Ausflug zu Ende, denn auch heute zog es sich nachmittags zu und regnete zum Abend.


12.07.2017 Sonnenaufgang Walmendinger Horn

Noch einmal in diesem Urlaub, auf einem Berggipfel den Sonnenaufgang erleben. Dafür um 04:00 Uhr aufstehen und kurz nach 5 Uhr mit der Bergbahn zum Gipfel. Diesmal waren wir am Ende die Ersten auf dem Gipfel an diesem Tag. 

Welche Ruhe am Gipfelkreuz und im Tal. Der Blick 360 Grad auf alle Berge in der Dämmerung, ein beeindruckendes Bild. Leider verhüllen Wolken den Horizont. Das Morgenrot und die ersten Sonnenstrahlen, brechen trotzdem kurzfristig durch. Trotzdem ein fantastisches Erlebnis. Zusätzlich zum Berggottesdienst, waren noch 3 Albhornbläser am Berg. Interessante Klänge in der Morgenstille der Berge.

Danach gönnten wir uns mit einigen anderen Sonnenaufgangsbesuchern ein opulentes Frühstücksbuffet. Zu dem leckeren Buffet gab es gratis den Blick auf die Hänge der Umgebung. Sehr empfehlenswert!

2. Teil Runde zur Mittleren Spitalalpe

Nach der Rückkehr in das Tal mit der Bergbahn, wechselten wir die Kleidung und Ausrüstung und brechen mit dem Bus nach Baad auf. Dort wollten wir noch eine kleine Tour zur Mittleren Spitalalpe machen. 

Der Aufstieg gestaltet sich anstrengender als gedacht mit steilem, knackigem Anstieg. Kurz vor dem Ziel wurde es schlammig auf einer Kuhweide, aber geschafft. Nach einem grossen Glas frischer Milch ging es auf einem anderen Weg wieder zurück. Dieser ist nicht so steil und auch wesentlich besser zu gehen.


13.07.2017 Am Walmendinger Horn

Die letzte Tour des Urlaubs wurde durch das Wetter bestimmt. Nebel und Regen macht eine schwierige, anstrengende Abschlusswanderung unmöglich. Deshalb geht es mit der Bergbahn zum Walmendinger Horn. Zum Einlaufen unserer neuen Wanderschuhe, brechen wir bergabwärts zur Walmendinger Alpe auf. Ein teils steiler und schwierig zu begehender Weg. Felsig, aber auch lehmig und schottrig geht es in ein kleines Tal mit Plateau. Immer wieder ziehen Wolken hinein oder raus und lassen dabei auch mal den Blick bis in das nächste Tal frei. Der Regen hat glücklicherweise aufgehört.

Damit der Testlauf für die neuen Treter komplett wird, starten wir den Rückweg über die gleiche Strecke. Das wird anstrengender und schweisstreibender als gedacht. Die 290 Höhenmeter wieder hinauf fordern aufgrund des Untergrundes und der feuchten Luft nochmal alles.

Am Ausgangspunkt angekommen beschliesse ich nicht mit der Bahn hinunterzufahren, sondern zu laufen. Über Obere Lüchelalpe geht es zur Sturzalpe. Noch einmal genieße ich die frische Milch und den selbst gemachten Kuchen. Lecker!

Von hier geht es über breiten Fahrweg und asphaltierte Wege in das Tal. Vorbei an der Bühlalpe immer weiter bergab. 

Zum Abschluss des Urlaubs nochmal die herrliche Landschaft und Atmosphäre genießen. Schön war es und sehr zu empfehlen.

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